© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG – www.jungefreiheit.de – Ausgabe 13-25 21.03.25
Kaum noch Unterkunft für die vielen Asylzuwanderer
DUBLIN. Die Regierung des Republik Irland gibt dem Druck aus der Bevölkerung gegen die weitere Asylzuwanderung zumindest teilweise nach. Wie die Irish Times in der vergangenen Woche unter Berufung auf von ihr eingesehene interne Regierungsdokumente berichtete, werden die zuständigen Behörden keine neuen Asylzentren mehr in Problemgebieten einrichten oder in solchen, wo die Proteste dagegen besonders heftig ausfallen. Darunter fallen beispielsweise der soziale Brennpunkt North Dublin, aber auch Grafschaften im Westen der Insel wie Kerry, Clare, Mayo and Donegal. Auch soll nicht mehr das „letzte Hotel in der Stadt“ einer Nutzung als Unterkunft für ankommende Migranten genutzt werden. Nicht genutzte Immobilien der Behörden sollen wieder dem Tourismus zugeführt werden. Auch seien die Immobilienangebote aus dem privaten Sektor deutlich zurückgegangen. Die Regierungsdokumente wurden erstellt zur Vorbereitung der Regierungsbildung Ende des vergangenen Jahres, das für Irland eine Rekordzahl von über 18.000 Asylforderern mit sich brachte. Für 2025 werden immerhin 15.000 erwartet. Weniger als die Hälfte der neuen Antragsteller auf internationalen Schutz seien Männer und jeder vierte ein Kind. Der Service für Internationale Schutzunterkünfte (IPAS) beherbergt laut Irish Times derzeit 33.000 Antragsteller unter internationalem Schutz, was einem Anstieg von 400 Prozent gegenüber 2021 entspreche. Ebenso wurde bekannt, daß die Zahl der Brandanschläge gegen geplante, tatsächliche oder mutmaßliche Einrichtungen deutlich höher war als offiziell eingeräumt. (dk)
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