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Wer durch West-Belfast streift, stößt unweigerlich auf langgezogene, mehrere Meter hohe Betonwälle, auf die nochmals Metallzäune aufgesetzt sind. Es gibt mindestens 16 Anlagen dieser Art im ganzen Stadtgebiet. Auf den ersten Blick könnte man sie für Lärmschutzwände halten. Doch dienen sie nicht der Abwehr von Lärm, sondern der Sicherheit der Bewohner beiderseits der Wälle voreinander. Die Errichtung dieser ersten Wälle durch Pioniereinheiten der britischen Armee reicht zurück in den September 1969, nachdem im Vormonat die vermutlich seit Jahrzehnten glimmende Lunte zu einer Explosion der Gewalt zwischen den verfeindeten Volksgruppen, der Mehrheit der pro-britischen Protestanten und der Minderheit der pro-irischen Katholiken, gezündet hat. Es war der Beginn eines Bürgerkriegs, der unter dem Namen „Troubles“ (Unruhen“) in die Geschichte einging, und erst mit dem 1998 ausgehandelten Karfreitagsabkommen in den Zustand eines „unperfekten Friedens“ (Tony Blair) überging. Der Name der mit diesem Konflikt verbundenen Wälle lautet Peacelines, zu Deutsch: Friedenslinien.

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